Wir über uns
Beweidung mit Eseln im Büttelborner Wald
Die Jahre ab 2018 haben dem hiesigen Wald in besonderer Weise zugesetzt. Insbesondere die Neuanpflanzungen leiden unter den hohen Temperaturen und der Trockenheit. Eine Wiederbegründung von Wald auf der Freifläche ist daher heute kaum noch möglich. Hinzukommt, dass die zur Aufforstung anstehenden Flächen sehr schnell mit Landreitgras vergasen. Wir sehen auf diesen Flächen Ausfälle bei unseren Anpflanzungen von bis zu 80%.
Da die Forstbetriebsgemeinschaft Rhein Main möglichst umweltschonend bei Waldanpflanzungen vorgehen möchte, stellte sich die Frage, wie eine Aufforstung bei den heutigen Gegebenheiten erfolgreich gelingen kann.
Die Beweidung von Wald mit Eseln wurde in der Vergangenheit schon mehrfach angewandt und ist eine naturnahe Methode zur Waldpflege. Sie soll zunächst die Konkurrenzvegetation zurückdrängen und die gewünschte Anpflanzung unterstützen.
Esel fühlen sich insbesondere auf nährstoffärmeren Flächen sehr wohl, was sie für die Beweidung von Waldgebieten in der Rhein-Main-Region besonders geeignet macht.
Da wir mit dem Landschaftspflegehof Stürz aus Pfungstadt über ein Unternehmen verfügen, das sehr viel Erfahrung bei der Beweidung von Waldflächen mitbringt, war die Idee geboren auch im Büttelborner Wald einen Versuch der Beweidung mit Eseln zu unternehmen und diese im Sommer dort einzusetzen.
Zusätzlich zum bereits bestehenden Zaun musste noch ein Elektrozaun gestellt werden und schon konnten die Esel mit ihrer Arbeit beginnen. Seit Mitte Mai 2025 sind die Esel nun auf einer Fläche an der Deponie in Büttelborn am Werke und verrichten gute Arbeit. Sie sollen das Landreitgras und die störende holzige Begleitvegetation zurückdrängen, sodass danach wieder eine natürliche Verjüngung und Anpflanzung möglich ist.
Vermutlich wird der Versuch über mehrere Jahre durchgeführt werden müssen.
Durch das Freischarren von Boden tragen die Esel zusätzlich zur Erhöhung der Artenvielfalt bei und die Ausscheidungen verbessern den Humusgehalt des Bodens und sind Biotop für verschiedene Insektenarten.
Die sonst üblicherweise im Wald durchgeführte manuelle Waldpflege wird durch die Beweidung erheblich reduziert.
Neben der Attraktion für Waldbesucher erwarten wir uns viele Erkenntnisse aus dem Versuch für die zukünftige Arbeit im Wald.
Privatwald der FBG Rhein-Main
Durch die in der Vergangenheit geübte Praxis der Realteilung sind die Privatwaldflächen in der FBG überwiegend sehr klein. Flächen von 5 m Breite und 200 m Länge sind keine Seltenheit.
Viele Privatwaldbesitzer wissen häufig nicht, wo die eigenen Grundstücke liegen.
Die FBG unterstützt Sie bei der Grenzsteinsuche durch den Einsatz hochwertiger GPS Geräte.
Das nachfolgende Bild zeigt Privatwaldbesitzer bei der digitalen Suche nach den Grenzen.
Presseinfo der Forstbetriebsgemeinschaft Rhein-Main vom 15.06.2018
Mit Datum vom 1. Februar 2017 wurde die Forstbetriebsgemeinschaft Rhein-Main gegründet, da verschiedene Kommunen, insbesondere vor den kartellrechtlichen Anforderungen an die Rundholzvermarktung eine gemeinsame Bewirtschaftung und eine entsprechende Vermarktung des eigenen Holzes angestrebt haben.
Gleichzeitig sollten vor dem Hintergrund der Anhebung der Beförsterungskosten durch Hessen-Forst die Beförsterungskostenbeiträge für die Kommunen dauerhaft stabil gehalten werden, was dazu führte, dass ein Dienstleister für den Kommunal- und Privatwald gesucht worden ist.
Dieser konnte über eine europaweite Ausschreibung gefunden werden; es ist die Forstservice Taunus GmbH & Co. KG aus Niederselters.
Der Forstbetriebsgemeinschaft Rhein-Main sind die Städte Rüsselsheim mit 790 ha, Groß-Gerau mit 422 ha, Raunheim mit 310 ha und die Gemeinde Büttelborn mit 520 ha, sowie verschiedene Privatwaldbesitzer beigetreten, so dass von der Forstservice Taunus GmbH nun ca. 2000 ha bewirtschaftet werden. Eine der ersten Maßnahmen war die Herstellung der Verkehrssicherheit innerhalb der verschiedenen Waldflächen, und die Information an die Privatwaldbesitzer, dass es aufgrund der Trockenheit der letzten Jahre dort auch Nachholbedarf gibt.
Das erste Jahr ist nun in der gemeinsamen Bewirtschaftung fast vorüber, weshalb die Forstbetriebsgemeinschaft Rhein-Main für den 26.10.2018 zu einer Mitgliederversammlung eingeladen hatte.
Für Gesprächsstoff war gesorgt, denn die extreme Trockenheit im Jahr 2018 hat zu erheblichen Schäden in den Wäldern der angeschlossenen Kommunen und des Privatwaldbesitzes geführt. Insbesondere ältere Kiefernbestände haben die Trockenheit von Mai bis in die Vegetationsruhe hinein nicht gut überstanden. Es sind erhebliche Ausfälle; teilweise bis zu 40 % zu verzeichnen. Die Eichenbestände sehen besser aus, da sie in der Lage sind, das Laub frühzeitig abzuwerfen. Gleichzeitig gab es im September 2018 Sturmwürfe zu verzeichnen, die bereits aufgearbeitet werden. Wir vermuten, dass wir in etwa 5000-6000 Festmeter an Holz auf dem Boden liegen haben, das nun vermarktet werden muss. Leider hat sich aufgrund der Windwürfe aus dem Winter und Frühjahr 2018 der Preis von Nadelholz erheblich verschlechtert, was die Vermarktung selbstverständlich weiterhin erschwert. Unser Dienstleister, die Forstservice Taunus GmbH, hat allerdings noch Verträge aus dem letzten Winter, die beliefert werden können, sodass zumindest der Absatz gesichert ist. Das Laubholz lässt sich gut vermarkten, beim Nadelholz sieht es erheblich ungünstiger aus.
Seit dem Jahr 2000 beobachten wir die Niederschläge in der Region, die für die hiesige Vegetation von ganz besonderer Bedeutung sind. Unsere Waldflächen benötigen im Jahr etwa 550-600 mm Niederschlag, der zur Hälfte im Sommer und zur Hälfte im Winter niedergehen muss. In den letzten 18 Jahren hatten wir nur 6 Jahre, die dieses Ziel erreicht haben. Ansonsten mussten wir mit erheblichen Defiziten beim Niederschlag leben. Diese Defizite haben die Waldflächen der Region entsprechend gezeichnet. Tiefpunkt war das Jahr 2018 mit vermutlich weniger als 300 mm. Damit setze das Jahr 2018 einen Negativpunkt und hat damit das Jahr 2003 noch unterboten.
Da wir die negativen Folgen des Klimawandels aktuell hautnah zu spüren bekommen, ist es von entscheidender Bedeutung, dass die Waldflächen dauerhaft erhalten werden und für die verschiedensten Waldfunktionen im Interesse der hier ansässigen Bevölkerung nutzbar sind. Gerade die Themen Produktion von Sauerstoff, Naturschutz, Klimabremse (Reduktion der hohen Temperaturen), Grundwasserspeicher, Speicher von CO2, Frischluftzufuhr etc. sind in der heutigen Zeit besonders hervorzuheben.
Diesen Aufgaben widmen sich die Waldeigentümer der Region und sehen es als Verpflichtung an die Wälder zum Wohle aller über die schwierigen klimatischen Zeiten hinweg zu führen. Da die Waldeigentümer das Thema schon frühzeitig erkannt haben, wurden bereits vor über 15 Jahren Versuche unternommen südländische Eichenarten anzubauen, die resistenter sind gegen die Trockenheit der letzten Jahre. Die Versuche laufen gut, weshalb nun auch noch mit weiteren Baumarten wie zum Beispiel der Baumhasel, der Esskastanie und weiterer trockenresistenter Baumarten experimentiert wird.
Für die nächsten Monate sind die Aufarbeitung der Windwürfe und die Entnahme der durch die Trockenheit bereits abgestorbenen Bäume geplant. Dort wo notwendig wird wieder aufgeforstet. Ansonsten wird der Naturverjüngung breiter Raum gegeben, sodass die neuen Waldflächen durch Vielfalt, unterschiedliche Strukturen und Biodiversität, sowie stärkerer Trockenheitsresistenz gekennzeichnet sein werden.
Für die Mitglieder der Forstbetriebsgemeinschaft ist es ein hoher Wert, dass nach wie vor die Dienstleistung inklusive der Holzvermarktung aus einer Hand kommt. Dieses Gut wird hoch eingeschätzt. Ansonsten steht der Forstbetriebsgemeinschaft ein Dienstleister zu Seite, der in allen Fragen des Waldes beraten kann und bei dem sich die Kommunen gut aufgehoben fühlen. Gerade das Thema Rundholzvermarktung für große Kommunalwaldungen spielt aufgrund der weitsichtigen Entscheidung in der FBG aktuell kein Thema. Die Forstbetriebsgemeinschaft steht natürlich weiteren Kommunen für die Beratung und auch für die Mitgliedschaft zur Verfügung.
Am Ende der Mitgliederversammlung gab es noch eine kleine Fortbildung mit den
Mitteilung der FBG Rhein-Main zum Bauschheimer Wald 11.01.2021
Auf Grund der extremen Trockenheit in den Jahren 2018, 2019 und 2020 sind die Bestände des Bauschheimer Waldes massiv in Mitleidenschaft gezogen worden. Wir sprechen hier von einer geschätzten Größenordnung im Bereich der Totalausfälle von 40 bis 60 %.
Die forstlichen Maßnahmen, die die Bevölkerung Mitte Dezember beobachtet hat, galten der Wiederherstellung der Verkehrssicherung auf den hoch frequentierten Spazierwegen im Wald. Wie vielen aufgefallen ist, wurden nur Bäume entfernt, die im Schnitt ca. 10m bis 15m vom Weg entfernt gestanden haben. Diese Bäume waren abgestorben und stellten eine massive Gefährdung für Spaziergänger da, weil sie jederzeit hätten umfallen können.
Weiter hat der Förster der Stadt Rüsselsheim noch grün benadelte Bäume bewusst geschont in der Hoffnung, dass diese Exemplare überleben. Eine Gewissheit darüber kann man erst im nächsten Sommer haben.
Um dem Wald und speziell dem Boden nicht noch mehr austrocknen zu lassen, hat der Förster bewusst das Kronenmaterial liegen lassen. Die reifliche Überlegung, die dahinter steckt ist, dass die Kronenteile weiterhin den Boden beschatten und eine direkte Sonneneinstrahlung auf den Boden verhindern soll. Andernfalls würde der ohnehin schon trockene Boden noch schneller austrocknen und die sowieso schon viel zu geringe Wasserspeicherkapazität des Bodens weiter negativ beeinflussen. Wir hoffen mit dem Verbleib der Kronen im Wald die Feuchtigkeit im Waldboden besser und über einen längeren Zeitraum halten zu können. Außerdem werden durch den Verbleib der Kronenteile im Wald die Nährstoffe der Nadeln, Äste und Zweige wieder dem Bestand zu geführt. Die Kronenmasse eines Nadelbaums macht übrigens über 40% der Nährstoffe am Gesamtstamm aus.
Die durchgeführten Maßnahmen wurden ausschließlich an Katasterwegen vorgenommen. D.h. es sind nur eingetragene Wege in die Maßnahme mit einbezogen worden. Es wurden keine „neuen“ Wege in den Wald gefahren.
Auf Grund der Witterung wurden die Wege während der Arbeiten in Mitleidenschaft gezogen. Dieser Zustand wurde aber bereits, soweit es die Witterung zugelassen hat, beseitigt und die Wege wurden abgeschoben. Da die Wege auf Grund der Holzabfuhr in den nächsten Tagen und Wochen noch weiter hin beansprucht werden, kann es zu punktuellen Schädigungen an den Wegen führen, die aber, sobald die Abfuhr abgeschlossen ist, wieder beseitigt werden.
Durch die Maßnahmen konnte wir den Baucheimer Wald an allen Katasterwegen wieder für die Besucher zugänglichen machen.
Der Vorstand der FBG
Privatwaldbesitzern im Bauschheimer Wald.